In einem Artistgespräch mit der Filmkomponistin Freya Arde & Musiktheoretikerin und Komponistin Susanne Hardt möchten wir die kreative Seite von Filmmusik näher beleuchten. Wie entstehen Scores? Was muss eine Komposition erfüllen, um im Film, in einer Serie, in einem Spiel zu funktionieren? Welche Inspirationen gehen dem Erschaffen der Komposition voraus? Gemeinsam mit Markus Rennhack vom Musikverlag Kick the Flame – gehen wir der Frage nach, wie (Indie-)Tracks in Filmen, Serien oder Werbung überhaupt platziert werden und warum eine Qualitätskontrolle durch einen Verlag dabei so wichtig ist.
Durch den Talk führen Dr. Anna Schürmer und Dr. Franziska Kollinger von AUDIO:VISIONEN – Der Podcast zu Film │ Musiken │ Sounds. Die Diskussion wird als ›Special Edition‹ von AUDIO:VISIONEN auf der Seite der Filmmusiktage Sachsen-Anhalt, die vom 19.-25. November 2023 stattfinden, veröffentlicht und mit Linktree zum teilen erscheinen: https://filmmusiktage.de/podcast/audiovisionen-special-edition/
Publikumsfragen erwünscht! Es gibt außerdem die Möglichkeit danach mit den Speaker:innen beim Netzwerken ins Gespräch zu kommen.
Der Talk wird organisiert von POP Impuls und findet in Kooperation mit der MusicMatch, mit dem VUT – Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen e. V. & AUDIO:VISIONEN statt. Er wird gefördert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Die beiden Klangforscherinnen Dr. Franziska Kollinger und Dr. Anna Schürmer loten in ihrer kollaborativen Arbeit das weite Feld von Film, Musiken und Sounds diskursiv aus. Gemeinsam haben sie 2022 den Podcast AUDIO:VISIONEN entwickelt, um ihre theoretischen Perspektiven mit den praktischen Erfahrungen von Filmmusikschaffenden zu verzahnen und allen Interessierten auditiv ansprechend zu vermitteln: »Uns interessiert, welche Rolle Musik und Sound in der Ausgestaltung der filmischen Räume spielen und wo eigentlich der Unterschied zwischen der Komposition von Filmmusik und beispielsweise dem Sounddesign liegt. Und wir wollen verstehen, wie das komponiert Klangliche und das arrangiert Sichtbare – also das Auditive und das Visuelle – in Interaktion treten…« In ihrem Artisttalk bei der MusicMatch 2023 diskutieren sie mit Freya Arde, Susanne Hardt und Markus Rennhack gegenwärtige Themen rund um die Komposition und Distribution von Musik und Sound in visuellen Formaten; die Diskussion wird als ›Special Edition‹ von AUDIO:VISIONEN erscheinen.
Markus Rennhack, geboren 1980 in Zwickau, ist seit seinem 14. Lebensjahr Musiker und Komponist. Mit seiner Band „unloved“ zog er 2003 nach Leipzig, wo er den Spagat zwischen Universität und Bühne wagte und schließlich – unterbrochen durch zwei Releases – sein Studium der Politikwissenschaften 2009 mit Diplom abschloss. Weitere Veröffent-lichungen und ausgedehnte Touraktivität führten unloved bis nach Japan. Seinen Lebensunterhalt bestreitet Markus dennoch nicht allein mit der eigenen Musik. Als Urheberrechtsexperte und gleichzeitig aktiver Musiker und Komponist ist er seit 2012 gefragter Sachverständiger in Sachen Verwertungsgesellschaften, Lizenzketten und Urheberrechtsreform. 2014 stieß er zum Leipziger Musikverlag Kick The Flame und half mit, das Unternehmen zu einem der wichtigsten Indieverlage im Mitteldeutschen Raum aufzubauen. Er ist dort unter anderem für Verträge zuständig und Teil des vom Verlag unterhaltenen aktiven Sync-Teams. Erstmals 2015 und seither bei jeder Neuwahl wieder wurde er von seinen Peers in der Komponist:innen-kurie als Delegierter der außerordentlichen Mitglieder in die GEMA-Hauptversammlung entsandt, wo er insbesondere die Interessen der selbstvermarktenden Musiker:innen vertritt. Seit 2018 unterrichtet er als Gastdozent an der Popakademie Mannheim angehende Musik-manager:innen und Musikverleger:innen. Seit 2020 ist er kooptiertes Mitglied im Politikausschuss des VUT.
Susanne Hardt ist Musiktheoretikerin und Komponistin und arbeitet derzeit an ihrer Doktorarbeit zum Thema Filmmusik. Ihre eigene Musik ist oft experimentell und humorvoll. Zuletzt schrieb sie Musik für das interaktive Bilderbuch „Somewhere“ (2021) und das Computerspiel „Prim“ (voraussichtlich 2023/24).
Freya Arde ist eine preisgekrönte Komponistin, Gitarristin und Musikproduzentin aus Berlin und gilt als „eines der deutschen Top-Talente in der Filmmusik“ (MDM-Magazin Trailer).
Zu ihren neuesten Werken gehören “The Corridors of Power” , ein Dokumentarfilm des Oscar-nominierten Dror Moreh, sowie der Bestseller von Deutschlands beliebtestem Förster Peter Wohlleben, “Das geheime Leben der Bäume”.
Unmittelbar nach Abschluss ihres Masterstudiums Filmmusik an der Hochschule für Film und Fernsehen Berlin Babelsberg im Jahr 2016 gewann sie für ihre erste Filmmusik zu Nellys Abenteuer den Deutschen Filmmusikpreis als beste Newcomerin. Zuvor studierte sie Komposition und Gitarre an der Musikhochschule Dresden und am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Paris.
Ihre einzigartigen Klanglandschaften kombinieren akustische Instrumentierung mit Audioverarbeitung und Elektronik. Sie arbeitete mit Orchestern wie dem Deutschen Filmorchester Babelsberg, dem Budapest Art Orchestra und dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt zusammen. 2020 veröffentlichte sie ihre Debüt-EP als Solokünstlerin, Spirit Awake. Ihre neue Single “Moon Window” ist Teil des Project 12 der Deutschen Grammophon.