Oppositionelle Rapper, feministische Punks, düstere Elektrobands und queere Techno-DJs sind der russischen Regierung schon seit Jahren ein Dorn im Auge. Kultur soll in Russland regierungstreu sein und „traditionelle Werte“ vermitteln. Doch wo vor ein paar Jahren noch Spielräume für Gegenkultur vorhanden waren, geht das Regime seit dem 24. Februar 2022 brutal gegen oppositionelle Künstler*innen vor. Die Journalistin Norma Schneider berichtet von Repressionen, Exil und Underground – und davon, wie russische Musiker*innen in ihren Songs auf Russlands Invasion der Ukraine reagiert haben.
geboren 1988, studierte Philosophie, Soziologie und Germanistik. Sie lebt als freie Journalistin, Autorin und Lektorin in Frankfurt am Main. Als Pussy Riot 2012 vor Gericht standen, begann sie, sich für Punk und Protest in Russland zu interessieren. Seitdem hat sie sich intensiv mit verschiedenen Formen russischer Gegenkultur beschäftigt – und mit der Ideologie des Putin-Regimes. Sie schreibt Literaturkritiken und Artikel über Kultur, Protest und die LGBTQ-Community in Osteuropa und dem postsowjetischen Raum, u. a. für taz, nd.Aktuell, FAZ und Jungle World.