For many people, hard music is the perfect soundtrack for hard times. It is an outlet to give their emotions free run and to draw new strength from them. Now we are currently experiencing a rapid digital revolution, accompanied by the ever-increasing latent climate crisis and an ever-widening social divide. An unprecedented sensory overload of disturbing news and images from all over the world is fueling a permanent social state of alarm, which, in conjunction with the traditional analogue social hardships of daily life, is perceived as extremely draining. So that means hard music should be booming! But do the increasing pace and the ever more global dimensions of the stimuli forced to redefine hard music? To what extent has the concept or perhaps just the perception of hard music changed over the last few years. Which social and technical developments are particularly effective catalysts for pushing the boundaries of hard music? Is there still room for good old rock’n roll and its clichés in this new definition? In this talk the freelance journalist Christina Wenig, who works for VISIONS and METAL HAMMER, will try to get into conversation with some of the players in the field of hard music, each of whom represents their own perspective on the soundtrack of these currently hard times.
German version:
Harte Musik ist für viele Menschen ein adäquater Soundtrack für harte Zeiten. Sie ist das Ventil, um seinen Emotionen freien Lauf zu lassen und daraus neue Kraft zu schöpfen. Nun erleben wir dieser Tage eine rasante digitale Revolution einhergehend mit der latent immer spürbar werdenderen Klimakrise sowie einer immer weiter auseinandergehenden sozialen Schere. Eine bislang nicht dagewesene Reizüberflutung an verstörenden Nachrichten und Bildern aus aller Welt befeuern einen dauerhaften gesellschaftlichen Alarmzustand, der in Verbindung mit den althergebrachten analogen gesellschaftlichen Härten des täglichen Lebens als extrem zehrend empfunden wird. Heißt also, harte Musik müsste Hochkonjunktur haben!
Aber führen das zunehmende Tempo und die immer globaleren Dimensionen der Reize zwangsweise zu einer Neudefinition der harten Musik? Inwieweit hat sich über die letzten Jahre das Konzept oder eventuell auch nur die Wahrnehmung harter Musik geändert. Welche gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen sind besonders wirksame Katalysatoren um die Grenzen der harten Musik zu verschieben. Ist in dieser neuen Definition auch noch Platz für den guten alten Rock’n Roll und seine Klischees?
In diesem Talk wird die u. a. für VISIONS und METAL HAMMER tätige freie Journalistin Christina Wenig versuchen, mit einigen Playern auf dem Feld der harten Musik dazu ins Gespräch zu kommen, die jeweils ihre eigene Perspektive auf den Soundtrack dieser aktuell harten Zeit vertreten.
ist freie Journalistin und Fotografin aus Berlin. Wenn sie nicht gerade Impressionen aus verschwitzten Live-Clubs teilt, schreibt sie für Magazine wie Visions und Metal Hammer über Metal, Hardcore und Artverwandtes, seit zwei Jahren auch in ihrer Kolumne „Hard In Here“ für Diffus. Besonderes Augenmerk legt sie in ihrer Arbeit auf die Schnittstelle von Musik und Feminismus sowie Antifaschismus.
Christina wird die Moderation des Panels „Redefining Heavy Music“ übernehmen.
Promotion/Marketing/Jounalistin – The Flenser/Evil Greed
Marika Zorzi ist Managerin für Kommunikationsmarketing und seit über 15 Jahren in der Musikbranche tätig. Nach ihrem ersten Praktikum bei Relapse Records, vertrat sie das in LA ansässige Plattenlabel Sargent House in Europa. Seit 2023 ist Marika die Marketingleiterin des in San Francisco beheimateten Plattenlabel The Flenser. Sie ist außerdem Journalistin und schreibt schreibt für das New Noise Magazine, Rolling Stone Italy, CVLT Nation und ist Chefredakteurin der Gazette Musicale in New York. Marika arbeitet als Social Media Managerin für die Heavy-Music-Merchandise-Firma Evil Greed mit Sitz in Berlin und sie ist ist außerdem veröffentlichte Autorin von Kinderbüchern.
Agent / Promoter – Doomstar Booking / Swansea Concerts
Alex pflegt seit seiner Jugend einen engen Kontakt zur freien Kunst- und Musikszene. Selbst war er Mitglied in einer nicht ganz unbekannten Szene-Band. Sein Enthusiasmus für die Musik, die Szene, die Sub-Kultur sind fortwährender und integraler Bestandteil seines Lebens. Er war eine der Säulen des Doom over Leipzig Festivals und gründete 2012 nebenberuflich die Agentur Swansea Constellation, aus der die heutige Swansea Concerts hervorging. Zudem arbeitet er als Booking Agent für eine der führenden internationalen Agenturen im Heavy Music Segment – Doomstar Booking mit Sitz in den Niederlanden.
Artist – Maud The Moth / Healthyliving
Die spanische Musikerin Amaya López-Carromero lebt und arbeitet im schottischen Edinburgh, wo sie unter ihrem Alterego Maud The Moth Songs schreibt und performt, aber auch der international besetzten Rockband Healthyliving eine ausdrucksstarke Stimme verleiht.
Amaya hat einen klassischen Background sowohl als Pianistin als auch als Sängerin und verfügt über umfangreiche Erfahrungen in Sachen Auftritte, Songwritings, Arrangements und Aufnahmen sowohl für ihre eigenen künstlerischen Projekte als auch für andere. Sie ist ein engagiertes und aktives Mitglied der spanischen und britischen Underground-Künstlerszene, die sich bemüht, Menschen und Organisationen über soziale, kulturelle und geografische Grenzen hinweg zu verbinden.
Ihre Musik wurde bislang u.a. bei Bandcamp Radio, BBC, Metal Hammer, Echoes and Dust, Stereogum, The Quietus oder Rockzone gefeatured. Sowohl als Maud The Moth als auch mit Healthyliving trat sie live bereits auf so namhaften Festivals wie Roadburn, Primavera Sound, ArcTanGent, Rock in Bourlon oder Culthe Fest auf. Sie wurde u.a. von Chelsea Wolfe, Explosion in The Sky, Helen Money und Anna von Hausswolff für Gastauftritte eingeladen.
Auch abseits ihres musikalischen Schaffens befasst sie sich mit Klang und Schall. Sie ist Ingenieurin und Wissenschaftlerin und hat einen Doktortitel in musikalischer Akustik an der Universität Edinburgh sowie einen Abschluss in Bauingenieurwesen und einen Master in Akustik von der Universidad Politécnica de Madrid.
Artist – Lord Spikeheart / Duma
Martin Kanja, geboren 1990 in Nakaru / Kenja, wurde als Teenager von geisterhaften nächtlichen Radiosendungen voller alter Heavy-Musik von Bands wie Black Sabbath, Led Zeppelin und Motörhead ins Metal-Universum verführt. Nachdem er schon lange den Wunsch hegte, selbst Musik zu machen, gründete er mit Lust of a Dying Breed in Nairobi seine erste Band, die zur Keimzelle einer umtriebigen DIY Metalszene des Landes wurde. 2019 siedelte er nach Kampala in Uganda über und gründete mit dem Soundproducer Sam Karugu zusammen das Projekt Duma, das binnen kürzester Zeit zum ultimativen musikalischen Exportschlager Ostafrikas wurde, und Kritiker und Weirdos weltweit in ihren Bann zog. Die unheilige Verbindung aus Death Metal und treibenden, experimentellen Elektroniksounds zog auch die internationale Metal-Community in Martin Kanjas Orbit. Seit 2017 veröffentlichte er immer wieder Solotracks unter dem Namen Lord Spikeheart. Der Split von Duma war für ihn das Signal, dies zu forcieren. 2024 legt er nun mit “The Adept” sein erstes Album vor, das zu gleichen Teilen anti-koloniales Manifest, spirituelle Heimkehr und Nachschlagewerk der Metal-Reminiszenzen ist, und das er einmal mehr auch live auf Festivals und Konzerten rund um den Globus vorstellen wird.